Wohnungsmieten sinken in den ersten Großstädten

Nach drastischen Anstiegen in den vergangenen Jahren stabilisieren sich die Angebotsmieten in den deutschen Großstädten, wie eine Studie von Immowelt zeigt – teils sind sogar Preiskorrekturen zu beobachten. In Berlin geht die Kurve seit dem Mietendeckel-Aus indessen weiter nach oben.

In den Städten, in denen die Mieten jahrelang steil nach oben gingen, scheinen sich die Märkte zu beruhigen. Diese Tendenz geht aus einer Studie des Maklerportals Immowelt hervor. In der teuersten deutschen Großstadt München stagnieren die inserierten Mieten für eine Bestandswohnung (80 Quadratmeter, drei Zimmer, zweiter Stock) schon das zweite Quartal in Folge: Aktuell kostet der Quadratmeter 16,50 Euro. Auch in Frankfurt am Main, der zweitteuersten Stadt, ist dieser Trend zu beobachten: Zwischen dem zweiten und dem dritten Quartal 2021 sind hier die Angebotsmieten um ein Prozent auf 11,60 Euro gesunken.

Insgesamt haben sich laut Immowelt nur noch in fünf von 14 untersuchten Großstädten (mehr als 500.000 Einwohner) die Angebotsmieten weiter verteuert. Vor einem Jahr waren es noch acht Städte. „Die Preiskurven flachen in immer mehr Städten ab“, so die Autoren der Studie. In sechs Städten stagnierten die Preise und in weiteren drei Städten seien sie sogar leicht gesunken.

Mietanstiege: Leichtes Plus in Berlin, Düsseldorf und Köln

Ähnlich sieht es in Stuttgart aus. Hier sind die auf Immowelt inserierten Angebotsmieten schon fünf Quartale hintereinander um jeweils ein Prozent gesunken. Aktuell liegen die Mieten von Bestandswohnungen in der baden-württembergischen Hauptstadt bei 11,07 Euro pro Quadratmeter. Im ebenfalls hochpreisigen Hamburg stagnierten die Preise zuletzt bei 10,89 Euro.

„Ein Grund für die gleichbleibenden Preise könnte sein, dass sich noch höhere Mieten nicht mehr am Markt durchsetzen lassen“, schreiben die Autoren. Viele Mieter hätte bereits jetzt große Probleme, sich eine Wohnung im Stadtgebiet leisten zu können. „Neben Marktentlastungen, beispielsweise durch geförderten Neubau, sind es auch einfache Marktmechanismen, die das Preiswachstum dämpfen – die Grenze des Bezahlbaren ist mancherorts erreicht“, erklärt Jan-Carl Mehles, Group Leader Market Research & PR.

In Berlin ziehen im Gegensatz zu den anderen teuren Städten die Mieten weiter an. Nach dem Mietendeckel-Aus im April treten nach Beobachtung von Immowelt Nachholeffekte ein. Wie schon im zweiten Quartal klettern die Angebotsmieten auch im dritten Quartal um zwei Prozent. Derzeit liegt der Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung im Bestand in der Hauptstadt bei 9,39 Euro. Der Tiefstwert lag Anfang des Jahres noch bei 9,06 Euro. Auch in Köln und Düsseldorf legten die Mieten im dritten Quartal im Schnitt um zwei Prozent zu.

Stagnation der Mietpreise auch in den preiswerteren Städten

Selbst in Großstädten in Sachsen und im Ruhrgebiet, wo die Mieten schon relativ niederig sind,  gab es kaum noch Preisveränderungen – weder  nach oben, noch nach unten. In Leipzig (plus ein Prozent) kostet der Quadratmeter aktuell 6,57 Euro. In Dresden sind es wie im Vorquartal 6,80 Euro. Das gilt auch für Dortmund, wo es leicht runterging: um minus ein Prozent auf 6,64 Euro. In Essen hat sich der Mietpreis (7,60 Euro) nicht mehr bewegt.

In vielen ostdeutschen Städten hängt das niedrige Preisniveau mit dem vergleichsweise großen Leerstand zusammen. Zum Teil werden Wohnblöcke laut Immowelt auch schon abgerissen.

Zum „Immowelt Mietkompass, Q3 2021“

Quelle: haufe.de

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