Mehr als jede fünfte Firma berichtete im Oktober von abgesagten Projekten, jedes zehnte Unternehmen hat Probleme mit der Finanzierung – die Lage im Wohnungsbau verschärft sich weiter, wie aktuelle Zahlen des Ifo-Instituts zeigen.
Die Auftragslage im deutschen Wohnungsbau wird immer schlechter. Im Oktober berichtete knapp die Hälfte (48,7 Prozent) der Unternehmen von Auftragsmangel, wie das Münchner Ifo-Institut am 6. November mitteilte. Das sind noch einmal 2,1 Prozentpunkte mehr als im September (46,6 Prozent).
Der Anteil der Firmen, die unter Stornierungen leiden, stieg auf den neuen Höchstwert von 22,2 Prozent, das ist ein Plus von 0,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Das Geschäftsklima verharrt saisonbereinigt mit minus 54,7 auf einem extrem schlechten Niveau.
Wohnungsbau: Schwaches Neugeschäft
„Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Das Neugeschäft im Wohnungsbau sei weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen dabei abzuschmelzen. Etwa jeder zweite Betrieb leide mittlerweile unter einem Auftragsmangel und es würden jeden Monat mehr, betonte der Experte.
Für einige werde die Situation wirtschaftlich bedrohlich, jedes zehnte Unternehmen melde Finanzierungsschwierigkeiten. Und schnelle Besserung ist nicht in Sicht: „Der Ausblick für den Wohnungsbau bleibt finster, die Unternehmen stimmen sich auf harte Zeiten ein“, so Wohlrabe. Die Erwartungen der Unternehmen notierten im Oktober laut Ifo bei außerordentlich schlechten minus 63,9 Punkten.
Quelle: Haufe.de