Wohnimmobilien: Preisdynamik verliert deutlich an Fahrt

Das Preiswachstum für Wohnimmobilien büßt erstmals seit einem Jahr spürbar an Dynamik ein, wie die Mai-Daten im Europace Hauspreisindex (EPX) zeigen. Die Kosten für neue Häuser legten etwas stärker zu als im Bestand oder für Wohnungen – doch auch deutlich abgeschwächt. Die Zinsen steigen weiter.

Wohnimmobilien haben sich im Mai nur noch moderat verteuert, wie der aktuelle Europace Hauspreisindex EPX zeigt: Erstmals seit einem Jahr sei nur noch ein geringer Anstieg zu verzeichnen, heißt es da. Das höchste Wachstum gegenüber der Erhebung im April verzeichnen noch neue Ein- und Zweifamilienhäuser.

Der Gesamtwert im Europace Hauspreisindex (EPX), der die Preisentwicklung in den einzelnen Segmenten neue und bestehende Häuser sowie Eigentumswohnungen abbildet, liegt im Mai bei 224,71 Punkten – das ist ein sehr leichtes Wachstum von 0,25 Prozent im Monatsvergleich. Im Vorjahresvergleich liegt die Verteuerung noch bei 12,73 Prozent. 

DerEPX basiert auf Transaktionsdaten privater Immobilien­finanzierungen der Europace-Plattform und wurde gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) entwickelt. Gestartet wurde die Erhebung im Jahr 2005 mit einem Basiswert von 100 und wird monatlich erhoben.

Neue Häuser: Preise ziehen weiter am kräftigsten an

Der Teilindex für neue Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnet im EPX für Mai gegenüber April nur noch ein moderates Plus von 0,45 Prozent. Dieses Segment erreicht jetzt 225,38 Indexpunkte. Im Vergleich zu den vergangenen zwölf Monaten beobachtet Europace eine Aufwärtsentwicklung um 13,59 Prozent. Bei Eigentumswohnungen und Bestandshäusern fällt der Preisanstieg noch geringer aus.

Europace: „Kurzfristig erste Preisrückgänge“

Das Segment Bestandshäuser liegt im Mai bei 217,47 Indexpunkten und kommt auf eine Erhöhung von 0,20 Prozent. Innerhalb von zwölf Monaten entwickelten sich die Preise um 13,26 Prozent nach oben. Der Index für Eigentumswohnungen liegt aktuell bei 231,29 Indexpunkten. Das Wachstum um 0,11 Prozent gegenüber April ist hier am stärksten gebremst. Im Vorjahresvergleich liegt das Plus bei 11,41 Prozent.

Bei den Immobilienpreisen sieht Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, kurzfristig sogar erste Rückgänge. „Die Zinsen steigen weiter, die Drei-Prozent-Marke ist in vielen Laufzeiten erreicht. Und trotzdem bleibt eines: die hohe Nachfrage nach Wohneigentum.“

Entwicklung der EPX-Preisindizes im Detail

Gesamtindex: leicht steigend

MonatIndexwertVeränderung / VormonatVeränderung / Vorjahresmonat
Mai 2022224,71+ 0,25 Prozent+ 12,73 Prozent
April 2022224,14+ 0,86 Prozent+ 13,95 Prozent
März 2022222,23+ 1,14 Prozent+ 14,38 Prozent
Februar 2022219,73+ 1,06 Prozent+ 14,71 Prozent
Januar 2022217,43+ 1,47 Prozent+ 14,84 Prozent
Dezember 2021214,29+ 1,11 Prozent+ 13,86 Prozent
November 2021211,93+ 1,13 Prozent+ 13,35 Prozent
Oktober 2021209,56+ 0,73 Prozent+ 13,14 Prozent
September 2021208,05+ 0,74 Prozent+ 13,13 Prozent
August 2021206,52+ 0,89 Prozent+ 13,41Prozent
Juli 2021204,71+ 1,44 Prozent+ 13,28 Prozent
Juni 2021201,81+ 1,24 Prozent+ 13,05 Prozent
Mai 2021199,34+ 1,34 Prozent+ 12,30 Prozent
April 2021196,70+ 1,24 Prozent+ 11,71 Prozent

Quelle: Europace

Eigentumswohnungen: minimal steigend

MonatIndexwertVeränderung / VormonatVeränderung / Vorjahresmonat
Mai 2022231,29+ 0,11 Prozent+ 11,41 Prozent
April 2022231,03+ 0,78 Prozent+ 13,22 Prozent
März 2022229,25+ 1,21 Prozent+ 13,50 Prozent
Februar 2022226,52+ 1,06 Prozent+ 13,80 Prozent
Januar 2022224,14+ 1,79 Prozent+ 14,03 Prozent
Dezember 2021220,19+ 0,52 Prozent+ 13,39 Prozent
November 2021219,05+ 0,86 Prozent+ 13,45 Prozent
Oktober 2021217,19+ 0,61 Prozent+ 13,21 Prozent
September 2021215,87+ 1,17 Prozent+ 13, 39 Prozent
August 2021213,38+ 0,72 Prozent+ 13,69 Prozent
Juli 2021211,86+ 1,03 Prozent+ 14,11 Prozent
Juni 2021209,71+ 1,02 Prozent+ 14,30 Prozent
Mai 2021207,60+ 1,73 Prozent+ 13,73 Prozent
April 2021204,06+ 1,02 Prozent+ 12,07 Prozent

Quelle: Europace

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser: leicht steigend

MonatIndexwertVeränderung / VormonatVeränderung / Vorjahresmonat
Mai 2022225,38+ 0,45 Prozent+  13,59 Prozent
April 2022224,36+ 1,37 Prozent+ 14,12 Prozent
März 2022221,33+ 0,75 Prozent+ 14,18 Prozent
Februar 2022219,69+ 0,92 Prozent+ 14,32 Prozent
Januar 2022217,69+ 1,03 Prozent+ 14,29 Prozent
Dezember 2021215,48+ 1,91 Prozent+ 12,98 Prozent
November 2021211,45+ 1,55 Prozent+ 11,76 Prozent
Oktober 2021208,22+ 1,33 Prozent+ 10,59 Prozent
September 2021205,48+ 0,43 Prozent+ 9,72 Prozent
August 2021204,61+ 0,96 Prozent+ 9,52 Prozent
Juli 2021202,66+ 1,14 Prozent+ 9,17 Prozent
Juni 2021200,38+ 0,99 Prozent+ 8,59 Prozent
Mai 2021198,41+ 0,92 Prozent+ 8,21 Prozent
April 2021196,60+ 1,42 Prozent+ 8,08 Prozent

Quelle: Europace

Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser: minimal steigend

MonatIndexwertVeränderung / VormonatVeränderung / Vorjahresmonat
Mai 2022217,47+ 0,20 Prozent+ 13,26 Prozent
April 2022217,04+ 0,43 Prozent+ 14,58 Prozent
März 2022216,10+ 1,46 Prozent+ 15,54 Prozent
Februar 2022212,98+ 1,19 Prozent+ 16,09 Prozent
Januar 2022210,47+ 1,58 Prozent+ 16,29 Prozent
Dezember 2021207,20+ 0,93 Prozent+ 15,29 Prozent
November 2021205,30+ 0,99 Prozent+ 14,93 Prozent
Oktober 2021203,28+ 0,24 Prozent+ 15,80 Prozent
September 2021202,79+ 0,61 Prozent+ 16,51 Prozent
August 2021201,57+ 0,99 Prozent+ 17,33 Prozent
Juli 2021199,60+ 2,18 Prozent+ 16,85 Prozent
Juni 2021195,33+ 1,73 Prozent+ 16,60 Prozent
Mai 2021192,01+ 1,36 Prozent+ 15,22 Prozent
April 2021189,43+ 1,28 Prozent+ 15,34 Prozent

Quelle: Europace & Haufe

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