Gasheizungen werden in neuen Wohnhäusern kaum noch verbaut

Beim Planen neuer Wohngebäude geht der Trend beim Heizen zu erneuerbaren Energien – der Anteil der genehmigten Häuser mit Gasheizungen hat sich laut Statistischem Bundesamt (Destatis) innerhalb von drei Jahren halbiert. Die größte Rolle spielen derzeit Wärmepumpen.

Nur noch knapp jedes fünfte (16,2 Prozent) Wohnhaus, das im ersten Halbjahr 2022 neu genehmigt wurde, wird primär mit Gas beheizt – rund 60.200 Gebäude. Im ersten Halbjahr 2021 war noch für mehr als ein Viertel (25,5 Prozent) der 68.000 genehmigten Wohngebäude eine primäre Gasheizung vorgesehen war. Das sind aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Mit der aktuellen Gaskrise wegen des Kriegs in der Ukraine habe diese Entwicklung allerdings noch nicht spürbar zu tun, vielmehr setze sich ein langjähriger Trend fort.

So sollten etwa im ersten Halbjahr 2019 noch 39,9 Prozent der 58.000 genehmigten Wohngebäude mit Gasheizungen ausgestattet werden. Damit hat sich die Anzahl der genehmigten Wohngebäude mit Gas als primär genutzter Energiequelle innerhalb von drei Jahren mehr als halbiert, so die Statistiker.

Wärmepumpe am beliebtesten in neuen Wohngebäuden

Von den 60.200 im ersten Halbjahr 2022 genehmigten Wohngebäuden sollten knapp drei Viertel (73,7 Prozent) primär mit erneuerbaren Energien beheizt werden, wie das Bundesamt mitteilt. Im ersten Halbjahr 2019 war das nur knapp halb so viel (49,9 Prozent); im ersten Halbjahr 2021 immerhin schon 64,7 Prozent. Die überragende Rolle bei den erneuerbaren Energien spielen Wärmepumpen.

Ein Grund für den Trend hin zu Erneuerbaren liegt laut Destatis unter anderem im Gebäudeenergiegesetz (GEG), das im Jahr 2020 in Kraft getreten ist. Das schreibt vor, dass der Wärme- und Kälteenergiebedarf eines Neubaus zumindest anteilig klimafreundlichen Heizquellen gespeist sein soll. Dazu kämen staatliche Förderprogramme, die entsprechende Anreize setzten, so die Statistiker.

Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählt Destatis Wärmepumpen, Solarthermie, Holz, Biogas und sonstige Biomasse. Konventionelle Energieträger sind Öl, Gas und Strom.

Gasheizung: In Ein- und Zweifamilienhäusern noch seltener

In neuen Ein- und Zweifamilienhäusern kommen Gasheizungen dem Bundesamt zufolge noch weniger zum Einsatz als bei Wohngebäuden insgesamt: Ihr Anteil sank im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozentpunkte. Von Anfang Januar bis Ende Juni 2022 sollten 15,3 Prozent der Häuser mit Gas heizen – im ersten Halbjahr 2021 waren es knapp ein Viertel (24,8 Prozent) und im ersten Halbjahr 2019 anteilig 39,5 Prozent. Die Zahl der genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser mit Gas als primär genutzter Energiequelle ist damit innerhalb von drei Jahren um 61 Prozent gesunken.

Auch bei den fertiggestellten Wohngebäuden spielt Gas als primäre Energiequelle eine immer kleinere Rolle. Im Jahr 2021 wurde in 34,3 Prozent der Neubauten Erdgas eingesetzt, nach 39 Prozent im Jahr 2020 und 41,9 Prozent im Jahr 2019. Mehr als die Hälfte (55,1 Prozent) der im vergangenen Jahr fertiggestellten Wohnhäuser werden nach Angaben des Statistikamts ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt.

Quelle: Haufe.de

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