Die Wohnungsmieten sind 2022 weiter gestiegen, auch in den Klein- und Mittelstädten und vor allem in den ostdeutschen Bundesländern, wie eine Analyse der Online-Datenbank Geomap zeigt. Spitzenreiter ist Greifswald mit einem Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Es zeigt sich ein heterogenes Bild bei der Mietpreisentwicklung in den 16 deutschen Bundesländern. Gestiegen sind die Monatskaltmieten für eine Bestandswohnung (Fertigstellung bis einschließlich 2019) mit zwei bis vier Zimmern im vergangenen Jahr vor allem in Mecklenburg-Vorpommern. Und hier sticht bei den Städten Greifswald heraus mit einem massiven Anstieg bei den Mieten um 22,1 Prozent. Der Median der Miete hat sich auf 8,54 Euro pro Quadratmeter erhöht, nach 6,99 Euro im Jahr 2021.
Städte mit Mietsteigerungspotenzial: Die Top 10
Auf den Plätzen zwei und drei folgen Strausberg (Brandenburg) mit 18,6 Prozent und Leinefelde-Worbis (Thüringen) mit 18,5 Prozent. In Strausberg mussten Mieter im Jahr 2021 durchschnittlich acht Euro pro Quadratmeter für die Kaltmiete ausgeben, nun liegt der Durchschnittswert bei 9,49 Euro.
In Fröndenberg/Ruhr (Nordrhein-Westfalen) stiegen die Kaltmieten für Wohnraum für 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 Prozent. Dahinter folgt die Stadt Harsewinkel (Nordrhein-Westfalen) mit 15,8 Prozent Anstieg der Kaltmiete pro Quadratmeter.
Mieten steigen in allen Bundesländern, aber nicht in allen Städten
Den größten Mietpreisrückgang verzeichnet laut Geomap die Stadt Olpe (Nordrhein-Westfalen) mit einem Minus von 7,3 Prozent. Der durchschnittliche Preis für Kaltmiete pro Quadratmeter im Jahr 2021 betrug 8,32 Euro: Nun müssen Mieter im Durchschnitt nur noch 7,71 Euro bezahlen.
Dahinter folgen die nordrhein-westfälischen Städte Espelkamp (minus 6,1 Prozent) und Schloß Holte-Stukenbrock mit einem Mietpreisrückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Espelkamp ist der Median der Monatskaltmiete von 5,70 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2021 auf 5,35 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2022 gesunken.
Die niedersächsische Stadt Schortens verzeichnet Geomap zufolge ebenfalls einen Preisrückgang der Monatskaltmiete mit einem Minus von 5,3 Prozent im Vergleich zu 2021.
„Der deutsche Wohnungsmarkt bleibt angespannt“, kommentiert Marco Hoffmann, Vorstand der Real Estate Pilot AG. Gründe sieht er in den steigenden Baukosten, weniger Wohnungsneubau und der hohen Nachfrage nach Wohnraum, die durch den Zuzug von Menschen aus Kriegsgebieten im Jahr 2022 den Markt stark beeinflusst hat. „Diese Auswirkungen werden wir auch dieses Jahr noch beobachten können“, meint Hoffmann.
Quelle: www.haufe.de