Preisverfall bei Wohnimmobilien flacht in 18 Großstädten ab

Die tatsächlichen Kaufpreise für Wohnimmobilien in den 18 größten deutschen Städten stabilisieren sich, das zeigt das jüngste Update des German Real Estate Index (GREIX). Die Häuserpreise zogen im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal sogar wieder an.

Die im zweiten Quartal 2023 tatsächlich bezahlten, notariell beglaubigten Verkaufspreise für Häuser und Eigentumswohnungen haben sich in den 18 größten deutschen Städten stabilisiert. Gegenüber dem ersten Quartal ziehen die Immobilienpreise vielerorts sogar wieder leicht an. Das ist das aktuelle Ergebnis des German Real Estate Index (GREIX), das Ökonomen der Universitäten in Bonn und Köln und das IfW Kiel nach wissenschaftlichen Standards auswertet haben.

Wo die Preise für Eigentumswohnungen steigen

Die Preise für Eigentumswohnungen gehen in der aktuellen Auswertung zwar insgesamt noch zurück, aber recht moderat, heißt es. In Düsseldorf (plus 2,9 Prozent) und Berlin (plus 1,3 Prozent) steigen die Wohnungspreise bereits wieder. In Köln (minus 0,2 Prozent) und Stuttgart (minus 0,4 Prozent) sinken die Verkaufserlöse noch minimal. Für München lagen im GREIX- Update für das zweite Quartal noch keine Daten vor. Auch außerhalb der „Top 7“-Metropolen ist das Bild uneinheitlich.

Je nach Region sind im zweiten Quartal 2023 die Wohnungen noch günstiger oder schon wieder teurer geworden. In Erfurt zeigt sich gegenüber dem Vorquartal ein deutlicher Zuwachs von plus 5,9 Prozent, gefolgt von Chemnitz mit plus 3,4 Prozent. In Potsdam (plus 1,2 Prozent) und Duisburg (plus 0,8 Prozent) steigen die Preise leicht. Deutliche Rückgänge werden in Dresden (minus 1,7 Prozent), Bonn (minus 2,7 Prozent) und in Wiesbaden (minus 3,7 Prozent) verzeichnet.

Gegenüber den jeweiligen Höchstständen liegen die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen im jüngsten GREIX im Minus, das gilt für die sieben Metropolen und für den Index selbst, also alle 18 untersuchten deutschen Städte. Die Intensität des Preisrückgangs ist dabei sehr heterogen.

Höchststände bei den Immobilienpreisen noch in weiter Ferne

In Frankfurt am Main gingen die Preise seit dem Höchststand im zweiten Quartal 2022 am stärksten um mehr als 13 Prozent zurück. Ein ähnlich starker Preisrückgang ist in Hamburg zu beobachten. Es folgen Düsseldorf, Stuttgart und München – die jüngsten Daten stammen aus dem ersten Quartal 2023 – mit einem Minus von rund elf Prozent. Am geringsten ist der Preisverfall seit Höchststand in Köln mit knapp sechs Prozent und in Berlin mit knapp unter fünf Prozent. Der aus allen 18 Städten zusammengesetzte Preisindex GREIX verzeichnet einen Rückgang von rund acht Prozent.

Dies deutet den Ökonomen zufolge darauf hin, dass der Preisrückgang außerhalb der Metropolen geringer ausfiel als in den Top-7-Städten. Ob bereits eine Trendwende hin zu wieder steigenden Preisen eingeläutet ist, wollen die Wissenschaftler abwarten.

Nach einem historisch starken und schnellen Preisverfall, wie es ihn zuletzt gegeben habe, sei eine Phase der Gegenbewegung durchaus normal, der abermalige Preisrückgänge folgen könnten. Daten und Methoden: Die Datenerhebung und Auswertung zum Greix findet in Zusammenarbeit mit den regionalen Gutachterausschüssen statt. Dabei werden alle Immobilientransaktionen vollständig erfasst. Die Berechnung der Preisentwicklung erfolgt nach aktuellsten wissenschaftlichen Standards und statistischen Verfahren.

Geywitz: Beitrag zur Transparenz am Wohnungsmarkt

Der neue German Real Estate Index (GREIX) bildet die Preisentwicklung einzelner Städte und Stadtviertel bis zurück ins Jahr 1960 ab und basiert auf mehr als zwei Millionen Transaktionszahlen. In die Datenbank wurden Informationen der Gutachterausschüsse aus den vergangenen 60 Jahren eingespeist. Alle Daten für momentan 18 deutsche Städte und ihre Stadtteile sind frei verfügbar. Auch Privatleute erhalten kostenlos Einblick in die Preisentwicklung der 18 Städte

Die regionale Datenbank leiste einen wichtigen Beitrag zur Transparenz von Immobilienpreisen in Deutschlands größten Städten, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bei der Premiere des GREIX am 15.5.2023 in Berlin. Das könne helfen, den Wert der eigenen Immobilie zu bestimmen oder die Preise beim Kauf zu vergleichen.

Zur GREIX-Datenbank

Quelle: www.haufe.de

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